Versorgungspolitischer Mehrwert
Deutschlandweit sind über vier Millionen Menschen pflegebedürftig. Angesichts des demografischen Wandels wird diese Zahl in den nächsten Jahrzehnten weiter deutlich zunehmen. Damit steigt auch der Bedarf an Pflegekräften und Betreuungsmöglichkeiten für ältere und pflegebedürftige Menschen. Hausnotrufdienste sind ein Schlüssel, um diese Herausforderung zu meistern.
Entlastung von Angehörigen
Bereits heute werden etwa 80 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause versorgt – in erster Linie von den Angehörigen. Verantwortung und Belastungen sind erheblich. Der Hautnotruf ist eine Möglichkeit, um die Angehörigen zu unterstützen und ihnen Sicherheit zu geben:
- Im Ernstfall ist immer Hilfe zur Hand. Über klassische Hausnotrufsysteme – die beispielsweise leicht bedienbar als Armband oder Kette getragen werden – können Pflegebedürftige jederzeit Kontakt zu Diensten herstellen und sich lebensrettende Hilfe holen.
- Wertvolle Unterstützung erleichtert den Alltag. Über die Akuthilfe hinaus können die Hausnotrufdienste sensorbasierte Lösungen anbieten, die Stürze, atypische Verhaltensweisen oder auch auffällige Vitalwerte automatisch melden.
„Das kann jederzeit passieren: Man ist in einer Notsituation, aber niemand ist vor Ort, um schnell zu helfen. Diese Hilfe kann der Hausnotruf sein. Wer die direkte Verbindung zu ihm hat, kann Unterstützung unkompliziert organisieren. Hilfe ist möglich. Machen Sie den ersten Schritt, nehmen Sie Kontakt auf und lassen Sie sich informieren“
Franz Müntefering, ehemaliger Vizekanzler und Bundesminister
Abmilderung des Pflegenotstands
Konservativen Annahmen zufolge werden 2030 deutschlandweit 180.000 Pflegekräfte fehlen. Hausnotrufdienste sind eine Antwort auf diesen eklatanten Fachkräftemangel. Auf vielfache Weise entlasten sie das Pflege- und Gesundheitssystem:
- Länger in den eigenen vier Wänden leben. Lebensrettende Hilfe ist dank des Hausnotrufs nur einen Knopfdruck entfernt. Mit dieser Sicherheit können pflegebedürftige Menschen länger eigenständig in ihrem gewohnten Umfeld wohnen. Ein Umzug in betreues Wohnen oder ein Senioren- oder Pflegeheim ist nicht oder deutlich später nötig.
- Ambulante Pflegedienste entlastet. Der Hautnotruf unterstützt pflegebedürftige Menschen mehrere Millionen Mal pro Jahr. Durch telefonische Beratung, die Aktivierung von Nachbarn oder Ad-hoc-Hilfe vor Ort – wenn beispielsweise eine ältere Person gefallen ist und nicht mehr eigenständig aufstehen kann – werden dringend benötigte Ressourcen bei ambulanten Pflegediensten gespart.
- Rettungsdienste rücken seltener aus. Hausnotrufdienste halten eine 24/7/365 Rufbereitschaft vor – Nutzende können sich zu jeder Tages- und Nachtzeit per Knopfdruck an die Zentralen wenden. Damit entlasten die Dienste die Notrufnummern 110/112 und 116117 und minimieren zudem unnötige Einsätze des Rettungsdienstes.
„Viele ältere Menschen wollen möglichst lange in der eigenen Wohnung leben. Der Hausnotruf ist dafür essenziell und ein wichtiger Teil der Versorgung. Zudem gibt er sorgenden Angehörigen Sicherheit und ein gutes Gefühl – denn für den Notfall ist Hilfe nur einen Knopfdruck entfernt.“
Gerda Hasselfeldt, Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes